Depression und Yoga

Yoga 1

"Jeder kann YOGA machen, solange er atmet" (Patthabi Jois)

Yoga 2

"Und was ich noch zu sagen habe!"

Meine Depression - Freunde?                                                                (Text: Monika Laczó, Workshop"Yoga & Depression")

 

Sie kommt, sie geht; ich weiß nie wann, wo, wie lange ...

 

Aber eines weiß ich: Egal wann sie sich verabschiedet - und dass wird sie ganz bestimmt - danach lebe ich noch, größer, noch stärker, noch wacher!

 

So viele Bücher habe ich gelesen, verschlungen zum Thema Depression. Ich wollte wissen, was es ist, was mich so beherrscht, mich lahmlegt, mir alle Kraft nimmt, zu leben und etwas zu fühlen.

 

Ich habe viel erfahren, viel gelernt, was sehr wichtig war, um es zu verstehen, zu erfassen.

 

Ja – Depression ist eine Krankheit, eine Stoffwechselstörung. Meinem Gehirn fehlen Botenstoffe, egal wie sie alle heißen, Serotonin, Dopamin etc.

 

Dies alles musste mein Kopf, mein Verstand erst einmal begreifen. MUSSTE! Aber was sagt mein Herz, mein Gefühl, so weit es gerade überhaupt etwas fühlt! Ernst kämpfte es dagegen, an nein ich will das alles nicht. Was heißt denn, ich will das nicht? Ich habe es doch schon, seit Jahren, Jahrzehnten. Also, was soll das, sagte mein Kopf.

 

Mein Herz litt, fühlte sich lahm, stumpf, taub, wie tot an. Es ging viele Szenarien durch, aus meiner Kindheit, meiner Jugend. Wo lag der Ursprung meiner Krankheit?

 

Viele Gefühle wurden noch einmal gelebt  oder überhaupt erst einmal gelebt. Viele Tränen geweint. Bäche flossen! Unterdrückte Tränen, die endlich geweint werden durften, aus der Kindheit, aus der Trauer, aus der Einsamkeit. Aber dieses Mal war ich nicht alleine damit, ich erlebte das erste Mal ein Gefühl des Gehaltenwerdens. Ja ,es tut weh. Es ist ein tiefes Tal oder kein Tal, sondern einfach nur Leere und du fühlst nichts. Egal welches von beidem, es ist jedes Mal anders. Aber du gehst nicht alleine dadurch. Es ist jemand da, der deine Hand hält, du kannst nicht abrutschen. Dieser jemand war mein Glaube an Gott, an das Universum, meine Engel; diese begleiten mich schon lange. Sonst gäbe es mich nicht mehr!

 

Jetzt waren es aber auch Menschen., Ärzte, Therapeuten, Gleichgesinnte. Sie alle gaben mir das Gefühl, nicht allein zu sein. Ein verdammt gutes Gefühl, was jeder Mensch braucht, jeder Mensch haben sollte. Dann stellte ich fest, dass oft Tränen flossen, nach Bewegung, besonders nach dem Tanzen. Ich tanzte, wobei mir mein Yoga sehr half. Es ist meine Brücke zum Tanzen.

Tanzen ... Weinen ... Tanzen ... Weinen - immer weiter, eine ganze Zeit. Yoga ließ mein Herz wieder zur Ruhe kommen. Ich fand darüber zurück zu mir. Es dauerte, aber es ging, mit viel Geduld und Vertrauen. Ich nahm mein Herz wieder wahr, ich fühlte wieder etwas, allerdings jetzt alle Gefühle. Ich fühlte in meiner Trauer, die Schwere und Dunkelheit, in meiner Bewegung, die Leichtigkeit und Fließen lassen, in meiner Stille, in der ich wieder zu mir fand. Und ich begriff, dass mein Herz dies alles aushalten kann, dass es stark ist und es alles schafft – alle Gefühle fühlt!

 

So geschah es, dass ich ganz vorsichtig immer mehr Gefühl zuließ, sie mir anschaute, mein Herz öffnete. Besonders die „schlechten“ Gefühle, die mich lahmlegten, mich wütend machten. Ich lernte dadurch immer mehr, dass auch dies zu mir gehört, auch diese Gefühle sein dürfen, gelebt werden dürfen! Sie gehören zum Leben, auch zu meinem Leben und

 

Ich lebte sie ...

Ich tanzte sie ...

Ich schrie sie ...

Ich trommelte sie ...

 

Ich nahm sie oft mit auf meine Yogamatte, mit in meine Meditation, wo sie sich immer öfter verwandelten, in

 

ANNAHME, HINGABE, DEMUT!

 

Ich spürte, dass ich nicht mehr kämpfen musste, auch nicht mehr wollte. Ich spürte, dass es miteinander leichter wird. Das Kämpfen ließ immer mehr nach. Sie gehörte immer mehr zu mir, wie mein Atem. Ich lebe mit ihr und  nicht mehr gegen sie!

 

Meine Depression und ich, wir wurden Freunde!

Denn gemeinsam geht es leichter!

 

Yoga & Depression

(Text: Monika Laczó)

 

Ein sehr wichtiger Baustein bei der Behandlung „Deiner Depression“ ist auf jeden Fall Bewegung, jede Art von Bewegung. Ein kleiner Sparziergang an der frischen Luft und dies jeden Tag, ist für viele schon ein Anfang.

 

Aber auch Yoga gibt sehr viele Möglichkeiten, auch für Ungeübte, sich zu bewegen, da es so vielseitig ist.

 

„Jeder kann YOGA machen, solange er atmet.“ (Patthabi Jois)

 

Yoga ist auch etwas für Menschen, die unter körperlichen und mentalen Problemen leiden.

 

Was ist Yoga? Wie fühlt sich Yoga an? Das kann man nur erleben, nicht erklären.

 

Yoga verbindet alle drei Einheiten KÖRPER – GEIST – SEELE.

Yoga besteht aus Asanas - Bewegung - Pranayama - Meditation.

Alles weitere musst du spüren im TUN.

 

NEIN - YOGA heilt keine Depression, aber es unterstützt maßgeblich die Behandlung depressiver Erkrankungen. Yoga beginnt in kleinen Schritten.

 

Heute bedeutet Yoga nicht mehr, auf dem Kopf zu stehen, seinen ganzen Körper zu beherrschen und lange den Atem anzuhalten. Heute bedeutet Yoga vielmehr, mit kleinen achtsamen Übungen zu beginnen. Zu lernen, den eigenen Körper wieder (oder überhaupt) zu spüren und zwar immer in dem Maße, wie es gerade und an diesem Tage angebracht ist. Dies kann auch bedeuten, einfach nur auf der Matte zu liegen, zu ATMEN und dich zu  spüren und sonst nichts. Und das kann schon sehr viel sein, für Menschen, die sich gerade in einer Depression befinden. Depression ist ja sehr oft mit (vollkommener) Antriebslosigkeit verbunden.

 

Oft ist das Aufstehen, die Körperhygiene und das Essen mit einem riesigen Kraftaufwand verbunden. Und dann noch auf die Yogamatte - nach Außen hin ein keiner Schritt, im Inneren hingegen ein riesiger, oft unüberwindbarer Schritt.

 

Hier hilft es, im Bett eine kleine Meditation anzuhören oder auch kleine Übungen im Bett zu machen. Beides hilft dabei, das Gehirn wieder etwas zu sortieren.

 

Alle, die wissen, wovon ich spreche, wissen, dass eine Depression für den Körper und den Geis puren Stress bedeuten.  Ein weiterer Stress, der noch dazukommt, ist der Verlust der Wahrnehmung des eigenen Körpers. Der Zugang dazu ist oft abgeschnitten, wie abgestorben.

 

Nur wenn wir in ausgeglichenen, guten Zeiten unsere Yoga-Praxis immer mehr in unseren Alltag einbeziehen, merkt sich unser Körper und unser Geist diese Abläufe. Nur so können wir in den schwierigen Zeiten darauf zurückgreifen. Und wenn die Bewegungen noch so klein sind; es entsteht so etwas wie das Gefühl: da war doch was! Mit etwas Geduld und Üben kommen wir in den Zustand, dass wir nicht mehr viel nachdenken müssen über kleine gewohnte Übungen. Uns erleichtert das "TUN“ ungemein.

 

Es geht aber beim Yoga immer mehr darum, seinen Körper wieder zu spüren und nicht um den Ehrgeiz, irgendwelche Übungen perfekt hinzubekommen. Den Ehrgeiz geben wir beim Yoga besser vorher ab. Deshalb ist es ja so entspannend, wohltuend und doch kraftvoll.

 

Immer wieder berichten Menschen, dass nach der Yoga-Stunde der Kopf seit langer Zeit das erste Mal wieder ausgeschaltet war. Dies bedeutet tiefe Entspannung oder dass sie mal wieder richtig tief geschlafen haben, seit langer Zeit!

 

Über die Bewegung und Atmung finden wir wieder zu UNS!

 

Denn wie gehen wir denn oft mit uns selbst um? Meistens nicht so gut, oder? Wir dürfen wieder lernen, gut für uns selbst zu sorgen - wie für eine sehr gute Freundin. Hierüber kommen wir wieder in sie Selbstachtung  und Selbstliebe.

 

Und Yoga hilft uns dabei!

 

Alles was wir von Herzen tun, tut uns gut!!!!!

 

Finde für dich heraus ...

 

Menschen, die uns guttun, uns zum Lachen bringen, uns gegenseitig spüren; ein Job, der unsere Berufung ist: ein Hobby, irgendetwas Kreatives, das unser Herz berührt, was unser Herz wieder zum LEBEN erweckt; MUSIK, SINGEN, TANZEN, MALEN, TROMMELN, oder etwas ganz NEUES ausprobieren.

 

SEI  MUTIG UND LEBE DEIN LEBEN!

 

... und deine Depression meldet sich immer seltener und du lernst, mit ihr zu LEBEN und nicht gegen sie!

 

NAMASTÉ = das Göttliche in MIR grüßt das Göttliche in DIR!